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SUV-Boom in Kärnten: Anteil in zehn Jahren fast verdoppelt
28.01.2025
Kärnten – Fast jeder zweite Neuwagen ist ein SUV In Kärnten sind SUVs beliebter denn je: Laut einer aktuellen VCÖ-Analyse auf Basis von Statistik-Austria-Daten erreichte der SUV-Anteil an Neuzulassungen 2024 knapp 47 Prozent. Im Bezirk Wolfsberg liegt der niedrigste Anteil mit 34 Prozent, während Hermagor mit 56 Prozent Spitzenreiter ist. Die Zahl der SUV-Neuzulassungen hat sich seit 2010 nahezu verdoppelt. Damals waren Kleinwagen doppelt so beliebt wie SUVs – heute ist das Verhältnis umgekehrt.
SUV-Statistik Kärnten 2024
Eine Übersicht der aktuellen Entwicklungen und Zahlen zum SUV-Trend in Kärnten:
SUV-Anteil an Neuzulassungen (nach Jahren)
Jahr | SUV-Anteil (%) |
---|---|
2024 | 47,4 % |
2023 | 47,6 % |
2022 | 46,8 % |
2015 | 26,0 % |
2010 | 16,3 % |
SUV-Anteile in Kärntner Bezirken (2024)
Bezirk | SUV-Anteil (%) | Anzahl |
---|---|---|
Hermagor | 56,3 % | 166 |
Klagenfurt Land | 53,0 % | 580 |
Völkermarkt | 51,6 % | 403 |
Wolfsberg | 43,9 % | 522 |
Antriebsarten der SUVs (2024)
- Hybrid (inkl. Plug-in): 40 %
- Verbrenner (Benzin/Diesel): 40 %
- Elektro: 20 %
Interessante Fakten
- Der SUV-Anteil in Kärnten hat sich seit 2010 fast verdoppelt.
- Plug-in-Hybride zeigen oft einen dreifach höheren Verbrauch als Herstellerangaben.
- 68 % der Elektroautos in Kärnten sind SUVs, was die Umweltbilanz belastet.
Hoher Energieverbrauch und Umweltbelastung SUVs verbrauchen mehr Energie als vergleichbare Modelle und belasten somit Umwelt und Geldbörse. Der Durchschnittsverbrauch neuer Benzin- und Diesel-Pkw liegt bei sechs Litern pro 100 Kilometer – doppelt so viel wie das in den 1990er-Jahren angekündigte 3-Liter-Auto. Zusätzlich verursachen Diesel-Pkw laut Umweltbundesamt deutlich mehr Feinstaub und Stickoxide als Benzin-Pkw. Dennoch wird Diesel in Österreich steuerlich begünstigt, was unter anderem das WIFO kritisiert.
Antriebe: Dominanz von Verbrennern und Hybriden Acht von zehn SUVs, die 2024 in Kärnten neu zugelassen wurden, fahren ganz oder teilweise mit Benzin oder Diesel. Dabei machen Hybride 40 Prozent aus (11 Prozent Plug-in-Hybride, 29 Prozent herkömmliche Hybride). Reine Elektro-SUVs haben einen Anteil von 20 Prozent. Allerdings zeigt sich auch bei Elektrofahrzeugen, dass größere und schwerere Modelle einen deutlich höheren Energieverbrauch und eine schlechtere Umweltbilanz haben.
SUV-Trend auch bei Plug-in-Hybriden und E-Autos Im Segment der Plug-in-Hybride dominieren SUVs mit einem Anteil von 78 Prozent. Laut einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs liegt der reale Verbrauch von Plug-in-Hybriden oft dreimal höher als von den Herstellern angegeben. Auch bei Elektroautos sind SUVs stark vertreten – 68 Prozent der neuzugelassenen E-Pkw in Kärnten sind SUVs. Diese Entwicklung könnte die Fehler der Diesel-Strategie wiederholen: größer, schwerer und übermotorisiert.
Forderungen des VCÖ: Mehr Effizienz und weniger Dieselprivilegien Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert strengere Vorgaben für Hersteller, um sparsamere Modelle auf den Markt zu bringen. Laut VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky darf die Verantwortung nicht allein bei den Konsumenten liegen, da das Angebot die Nachfrage wesentlich beeinflusst. Auch steuerliche Anreize für effizientere Firmenwagen könnten helfen, mehr sparsame Modelle auf den Gebrauchtwagenmarkt zu bringen. Das Ende der Dieselprivilegien wäre ein weiterer Schritt, um Budget und Umwelt zu entlasten.
SUVs stehen weiterhin in der Kritik, da ihr hoher Verbrauch und die Umweltbelastung sowohl bei Verbrennern als auch Elektrofahrzeugen problematisch bleiben. Die Forderung nach effizienten Alternativen wird lauter.