In der Nacht auf den Ostersonntag beginnt 2016 mit der Zeitumstellung die Sommerzeit. Das bedeutet, dass es morgens zwar um eine Stunde später hell wird, wir dafür aber abends eine Stunde mehr Tageslicht genießen dürfen. Nicht alle freuen sich darüber.
Akut betrifft die der Sommerzeit geschuldete Miesepetrigkeit die Langschläfer. Da die Nacht am letzten Märzwochenende gekürzt wird, müssen wir nämlich eine Stunde unseres wohl verdienten Schlafes „herborgen“, die sie sich dann aber im Herbst wieder zurückholen können. Das schmeckt vielen Menschen aber nicht. Viel lieber würden sie auf dieses Mini-Jetlag verzichten. Aber auch mittelfristig wirkt sich der “Zeitsprung” oft negativ auf viele Menschen aus.
Zeitumstellung – Probleme für die “Innere Uhr”
Schlafforscher der Med-Uni Wien haben festgestellt, dass es nicht alle Menschen gleich hart trifft: Vor allem Kinder und Senioren leiden darunter stärker als der Rest von uns. Erstere haben im Gegensatz zu uns Erwachsenen eine zusätzliche Tiefschlafphase in den Morgenstunden, und werden durch die Sommerzeit aus dem Tiefschlaf gerissen. Die Wissenschaftler haben auch herausgefunden, dass die Beeinträchtigungen bis zu acht Tagen anhalten, und den Rhythmus negativ beeinflussen können. Das bringt nicht nur den Hormonhaushalt durcheinander, sondern sorgt auch für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko in dieser Zeit.
Vor 40 Jahren beschlossen
Die Zeitumstellung in Österreich ist ein Kind der Ölpreis-Krise des 20. Jahrhunderts. Damals in den 1970er Jahren wollte man so Energie sparen. Später stellte man aber fest, dass dieses Ziel nur in sehr geringem Ausmaße erreicht werden konnte. So ist es auch heute noch, wie zahlreiche Energiedienstleiter bestätigen. Betrachtet man nämlich den volkswirtschaftlichen Maßstab, so stellt man fest, dass nur ein geringer Teil des gesamten Energieaufwandes für Beleuchtung verwendet wird – ein Effekt, der durch die Einführung von LED-Lampen sogar noch verstärkt wird.
Welche Vorteile bringt also die Sommerzeit mit sich?
Auch wenn die Zeitumstellung eher auf Ablehnung stößt, so ist die Sommerzeit doch sehr beliebt, wie aus einer Umfrage des deutschen Meinungsforschungsinstituts Emnid hervorgeht. Die Vorteile der Sommerzeit liegen klar auf der Hand: Im Sommer geht so nämlich die Sonne erst nach 21 Uhr unter, so dass man die warmen Tage viel länger im Freien genießen kann. Viele würden dafür gerne die Tatsache in Kauf nehmen, dass es dann im Winter erst gegen 9 Uhr am Vormittag hell werden würde, würde man die Sommerzeit auf das ganze Jahr ausweiten.
Fazit
Im Prinzip wird aber auch die Problematik rund um die Zeitumstellung heißer gekocht als gegessen. Denn der Großteil der Menschen übersteht die Zeitumstellung ohne nennenswerte Probleme. Bei jeder Flugreise, die sich über mehrere Zeitzonen erstreckt, sind die Symptome wesentlich stärker. Zudem werden Herausforderungen technischer Art – nicht zuletzt durch die Wahl eines verkehrsarmen Zeitpunktes – so gut wie überhaupt nicht verzeichnet, und der Aufwand ist durch die Automatisierung äußerst gering. Insgesamt ist die Zeitumstellung also ein Thema, das in der öffentlichen Wahrnehmung stärker präsent ist, als es die objektive Betrachtung der Faktoren erlauben würde. Zumindest ist die Umstellung auf die Sommerzeit immer ein deutliches Zeichen dafür, dass nun die warme Jahreszeit auf uns zukommt. Genießen Sie es!