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Poker in Österreich: Rund um Gesetzeslage und Spielangebot
05.06.2023
Poker gehört auch in Österreich zu einem der beliebtesten Glücksspiele, und das schon seit Jahrhunderten. Während sich an der Faszination des Strategiespiels, das ebenso schlaue Überlegung wie psychologisches Geschick erfordert, seit alten Kaiserzeiten nichts verändert hat, tat sich doch zumindest gesetzlich Einiges. Grundsätzlich hält der Staat auch weiterhin an seinem Glückspielmonopol fest, hob 2020 sogar die Berechtigung zum Betreiben privater Card-Rooms auf, doch gerade der Online-Bereich wir aktuell immer angesagter, so dass Österreicher per Computer und Smartphone reichlich Gelegenheit zum Zocken finden. Ist dies jedoch legal? Inwieweit darf privat gepokert werden, und wo finden die wichtigsten Turniere statt? Wir bieten eine komplette Übersicht über die oftmals verwirrende Rechtslage wie auch die besten Spielmöglichkeiten rund ums Pokerspiel.
Die Empörung war groß, als am 1. Januar 2020 das Gesetz zum Verbot privater Card-Rooms in Kraft trat. Zum Zeitpunkt wurde Poker offiziell zum Glückspiel ernannt, gleichzeitig wurde Casino Austria – alleiniger Betreiber der offiziellen lizenzierten Spielbanken in Österreich – zum einzigen legalen Pokeranbieter. Private Spielräume waren zum Zeitpunkt bereits 26 Jahre erlaubt und wurden dann auf einmal illegal. Unfair erschien diese Entscheidung nicht zuletzt aus dem Grund, dass das Angebot an Online-Casinos und damit auch Online-Pokerspiel immer größer wird und eine starke Attraktion für begeisterte Zocker bildet, wenngleich das Spiel im Internet und auf Apps im Grunde nicht legal ist. Wie auch in den Nachbarländern lässt sich dies jedoch auch in Österreich kaum überwachen – die Betreiber sitzen in europäischen Glückspiel-Hochburgen wie Malta, Gibraltar oder im liberaleren Großbritannien, und wer sich auf einer der Seiten dieser durchwegs seriösen Buchmacher anmeldet, mag sich noch nicht einmal bewusst sein, dass man im Grunde illegal zockt, was zudem auch nicht geahndet wird.
Die offizielle Gesetzeslage bleibt weiterhin streng: die Casino Austria darf Poker innerhalb ihrer lizenzierten Spielbanken anbieten, zudem soll sie sie auch das Monopol auf das legale Online-Angebot behalten. Privat darf zwar Poker gespielt werden, jedoch nur um kleine Beträge. Das Glückspielgesetz legt klar, dass Kartenspiele in Turnierform nur dann nicht dem staatlichen Glückspielmonopol unterliegen, wenn die Einsätze pro Teilnehmer und Turnier höchstens 10 Euro betragen und nicht mehr als 100 Spieler teilnehmen. Zudem dürfen diese Turniere nur an „ortsfesten Veranstaltungsorten und nicht über elektronische Medien durchgeführt werden“, wobei auch der Turnus auf einmal im Monat begrenzt ist, wie das Gesetz weiter festlegt.
Kleines Spiel wird in Österreich weitgehend liberal gehandelt, so dass beispielsweise in Gaststätten wie auch an privaten Orten an Automaten gezockt werden darf, und auch wer daheim eine Pokerrunde abhalten möchte, kann dies ohne Risiko tun, sofern dabei eben nur um Minimalbeträge und zum Spaß gespielt wird. Auf besonders sicherer Seite ist man, wenn man dabei gar nicht um Geld, sondern nur mit Pokerchips spielt, wobei deren verschiedene Farben üblicherweise einen Geldwert besitzen, Weiß beispielsweise 1 Euro wert ist, Schwarz üblicherweise 100 Euro und Kastanienbraun sogar 1.000 Euro. So kann auch daheim um große Summen gezockt werden, wenn man denn einfach die Chips verwendet, ohne sie vorab oder nach dem Spiel in Echtgeld zu verwandeln.
Natürlich kann in Österreich auch in Poker-Clubs und -Vereinen gespielt werden, wo das Glückspiel zum Sport wird und es in erster Linie darum geht seiner Leidenschaft nachzugehen, sich zu verbessern und Gleichgesinnte zu treffen. Der Wiener Pokersportverband bietet beispielsweise regelmäßige Events and verschiedenen Orten in und rund um die Hauptstadt, wobei hier offiziell auch in der Landesliga gespielt wird und der Verband Veranstalter der Landesmeisterschaft ist. Die Montesino Wiener Poker Landesliga wird dabei über fünf Spieltage hinweg ausgetragen, alle Pokervereine im Raum Wien dürfen daran teilnehmen, wobei dabei in erster Linie um die Ehre gespielt wird. Auch Online-Turniere veranstaltet der Verband mittlerweile sowie Live-Turniere für Einzelspieler, an denen jedes Vereinsmitglied der Region gratis teilnehmen kann. Generell sieht die rechtliche Lage bei Vereinen vor, dass man lediglich Sachpreise gewinnen kann, die jedoch nicht aus Mitgliedschaftsbeträgen finanziert werden dürfen, so dass es sich hierbei nicht um eine kommerzielle Angelegenheit handelt.
Ähnlich sieht dies bei der Teilnahme Österreichischer Vereine an den großen bekannten Pokerturnieren aus – die „Vereins Poker Tour“ gibt es bereits seit 2018, wobei bereits im ersten Jahr der Tour ein Preispool von über 20.000 Euro ausgestellt wurde – allerdings ebenfalls nicht in Bargeld, sondern in Form von Turniertickets und Vereinsförderungen.
Wer also um Echtgeld pokern will, hat dazu am besten in den lizenzierten Casinos Österreichs die Gelegenheit, wo nicht nur Cash-Games angeboten werden, sondern auch regelmäßige Turniere stattfinden. Das ganze Jahr über werden hier Poker-Festivals veranstaltet, wie beispielsweise vom 7. bis 11. Juni das Royal Bounty Festival im Casino Salzburg, wo No-Limit Holdem gespielt wird, mit Buy-In von 50 bis 250 Euro. In diversen Casinos finden auch die CAPT-Turniere statt – dieses Jahr von Juni bis Ende November in den Spielbanken von Bregenz, Seefeld, Linz, Innsbruck sowie das Finale im Casino Baden. Um sich auf eine Teilnahme vorzubereiten, kann die Lektüre einiger Pokerbücher sicher nicht schaden. Die PokerEM 2023 findet dieses Jahr vom 18. bis 30. Juli im Casino Velden statt, und das bereits zum 32. Mal, mit Teilnehmern aus ganz Europa. 2021 nahmen 1.200 Spieler und Spielerinnen aus 40 Nationen an der PokerEM teil, gespielt wurde um ein Gesamtpreisgeld von 2,2 Millionen Euro und der Vergabe von sechs Europameistertiteln in verschiedenen Kategorien.
Auch außerhalb dieser großen Poker-Events bieten die Spielbanken der Casino Austria fast täglich Gelegenheit der Spielleidenschaft nachzugehen. Eine aktuelle Übersichtsseite liefert Auskunft darüber, wie viele Tische wo für Cash-Games geöffnet sind, und das in Echtzeit. Das Casino Wien besitzt hier das größte Angebot, mit fünf Tischen und Cash-Games an sieben Wochentagen von 16 Uhr bis 4 Uhr morgens, wobei sowohl Texas Hold’em wie auch Omaha und 5-Card Omaha gespielt werden, mit einem Buy-In ab 100 Euro. Beliebt ist auch das Holiday Open im Casino Baden, das dieses Jahr von 6. bis 10. Juni stattfindet, wobei hier Reisegutscheine im Wert von 1.900 Euro gewonnen werden können.
Wer Onlinepoker spielen möchte, hat dazu natürlich auch in Österreich Gelegenheit, muss dabei jedoch einige wichtige Punkte beachten. Die einzige offizielle Konzession besitzt auch hier Casino Austria für das Angebot Win2Day. Wer andere Anbieter nutzen möchte, sollte beachten, dass man sich dabei in einem legalen Graubereich befindet. Im Grunde verstößt der Ausschluss von europäischen Online-Casinos mit Lizenz im jeweiligen Land und das Beharren auf Staatsmonopol gegen Europareicht, ein Entschluss des Europäischen Gerichtshofs steht hier jedoch noch aus. Die Dienstleistungsfreiheit gibt diesen Anbietern im Grunde Zugang zum österreichischen Markt, weshalb eine Rechtsanpassung dringend gefordert wird. Eine ähnliche Problematik ergab sich in Deutschland, wo der Staat schnell erkannte, dass eine neue Lösung notwendig wurde und eine Liberalisierung des aktuell rapide anwachsenden Casino-Geschäfts online. Hier können Anbieter nun eine offizielle deutsche Lizenz beantragen, sofern sie dem strengen Regelwerk des neuen Glückspielstaatsvertrags, gültig seit Juli 2021, entsprechen. Eine ähnliche Liberalisierung wird auch für Österreich gefordert.
Win2Day, das Tochterunternehmen von Casino Austria fürs Zocken online bietet diverse Glückspiele wie eben auch zahlreiche Videopokerspiele, Roulette, Blackjack, aber auch Sportwetten und Slot-Maschinen. Wer sich entscheidet bei anderen Anbietern aus dem Ausland zuspielen, sollte sichergehen bei einem seriösen Buchmacher gelandet zu sein. Dabei hilft die Recherche der seit vielen Jahren etablierten und anerkannten Online-Casino-Unternehmen im europäischen Raum, wobei darauf geachtet werden sollte, dass sie über einer Lizenz der Gibraltar Regulatory Authority, der Malta Gaming Authority oder über eine Konzession der Britischen Isle of Man verfügen, auch bei Lizenzhaltern in Deutschland oder der britischen Gambling Commission ist Seriosität garantiert.