Event
Ghasel / Liederabend mit Monika Hosp
Begin: 19:30
Tickets unter:
[email protected]
Oder:
06765664945
„So sehnend klang im Wald das Lied“
Ein Abend zwischen Persien und Europa
Ghasel, Ghazel oder Ghazal – die unterschiedlichen Schreibweisen meinen alle dasselbe:
Eine hoch-poetische literarische Form aus dem arabischen und persischen Raum, die seit 700 Jahren
ihre lyrische Kraft verbreitet.
Die Sehnsucht nach dem Orient ließ auch Europa in den leidenschaftlichen Versen der Ghazelen
versinken. Goethe, Rückert und viele andere versuchten sich an der Form, die in den Werken legendärer Genies wie Dschelaladdin Rumi eine frühe Hochblüte erlebten.
Zentraler Inhalt der Ghazelen ist die Liebe, sei es zu einer Gottheit oder zu einem Menschen.
Und sehr oft werden die Künste als Hilfsmittel zur Erfüllung der Sehnsucht beschworen:
„Die Musik unseres Zusammenseins hat den Himmel zum Tanz bewegt.“ (Hafis, 14.Jahrhundert)
„Willkommen deine Musik, die uns Tag und Nacht begleitet; erstirbt dieser Flötenton des Rohrs,
werden wir schwinden.“ (Rumi, 13.Jh.)
An diesem Abend soll die grenzüberschreitende kreative Kraft orientalischer Lyrik und ihre Verbindung mit europäischer Musik spürbar werden.
Klavier, Klarinette, Gesang und Sprache finden sich zu allen möglichen Kombinationen zusammen, vom Solo bis zum Quartett, von im Moment entstehender Improvisation bis zum feinst gesponnenen Lied. Dabei reicht der Bogen von raren Namen wie Koechlin oder Szymanoswki bis zur
berühmten Komponisten wie Schönberg oder Schubert.
Dessen letztes Lied, „Der Hirt auf dem Felsen“, führt am Ende des Abends die drei Instrumente zu
einer Hymne an die Natur und die Liebe zusammen.
1 Matin Frais aus „Les Heures Persane“. 1913-19
Musik: Charles Koechlin (1867/Paris – 1950/Raol-Canadel-sur-Mer)
2 Improvisation
dazu:
aus „Persischer Tanz“
Text: Siavash Kasrai (1927/Isfahan – 1996/Wien), übersetzt von Mehrzad Hamzelo
„Ghasel“
Text: Gottfried Keller (1819 – 1890/Zürich)
3 „Ghasel“, 1905.
Musik: Arnold Schönberg (1874/Wien – 1951/Los Angeles)
Text: Gottfried Keller
4 „Die junge Nonne“, D 828. 1825.
Musik: Franz Schubert (1797/Wien – 1828/Wien)
Text: Jacob Nikolaus Craigher de Jachelutta (1797/Friaul – 1855/Gorizia)
5 Solo
Musik: Mona Matbou Riahi (*1990/Teheran)
6 Wünsche, Trauriger Frühling, Tanz, aus: „Des Hafis Liebeslieder“, op.24.
Musik: Karol Szymanowski (1882/Ukraine – 1937/Lausanne)
Text: Hans Bethge (1876/Dessau – 1946/Göppingen) nach Hafis (ca.1320-1390/Shiraz)
7 Sérénade Tartare & Pluie d ́Automne aus: „Mozaïque“, 1942.
Musik: Aminollah Hossein 1905/Samarkand – 1983/Paris
8 Do Laalaaii – Zwei Wiegenlieder
Musik: Mona Matbou Riahi
dazu:
aus „Mit deiner Seele“.
Text: Maulana Dschelaladdin Rumi (1207/Balch – 1273/Konya)
übersetzt von Friedrich Rückert (1788/Schweinfurt – 1866/Coburg)
9 „Du bist die Ruh“, D 776, 1823.
Musik: Franz Schubert
Text: Friedrich Rückert, aus den“östlichen Rosen“
10 „Der Hirt auf dem Felsen“. D 965, 1828.
Musik: Franz Schubert
Text: Wilhelm Müller (1794-1827/Dessau) & Helmina von Chezy (1783-1856/Berlin)
Monika Hosp, Gesang
Mona Matbou Riahi, Klarinette
Pierre Douay, Klavier
Albert Hosp, Moderation